HIFI-GESCHICHTE(N)
ihre ambulante Musikversorgung sicherstel-
len würden.
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März 1983: Offizieller Start des CD-Systems
in Europa. Zu den ersten CDs, die STEREO
rezensiert, gehören Dire Straits „Love Over
Gold“, Elton John „Jump Up“ oder „Toto IV“
- alles Scheiben von Polydor/Philips oder
CBS/Sony. Der Handel meldet eine rege
Nachfrage nach den neuen Playern, die im-
merhin um die 2000 Mark kosten, und bei
den CDs kommt es gar zu Lieferengpässen.
Im September 1983 sind bereits 300 verschie-
dene Titel am Markt, und bei Polygram in
Hannover läuft bereits die viermillionste CD
vom Band! Trotzdem ist die Musikindustrie
alles andere als zufrieden: Sie klagt mal wie-
der über Umsatzrückgänge. Diesmal sind die
Radiomitschnitte schuld.
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Auf der 83cr Funkausstellung
sind erstmals Auto-CD-Plaver als
Prototypen zu sehen. Als Aufnah-
megerät macht der HiFi-Videore-
corder von sich reden, doch auch
von ersten „Festkörperspeichern“
ist schon die Rede. Bis die Wirk-
lichkeit wurden, sollten freilich
noch 15 Jahre ins Land gehen. Die
High End-Gemeinde nimmt 1983
erstmals nicht an der Funkaus-
stellung teil, sondern trifft sich im
Frankfurter Hotel Gravenbruch -
von nun an die Location für die alljährliche
„High End“-Messe. Wer hätte damals ge-
dacht, dass diese Tradition 20 Jahre lang Be-
stand haben würde? Übrigens bleibt die
High End-Fraktion in punkto CD gespalten:
Amerikanische Audiophilen-Magazine spre-
chen verächtlich von „MidFi’s Latest Event“.
Nicht wenige in der Szene befürchteten da-
mals, dass es mit dem schönen HiFi-Hobby
bald vorbei sein würde, wenn sich der CD-
Player durchsetzt, denn: Die klingen ja alle
gleich. Messtechnisch konnte man zwar eini-
ge Unterschiede herausarbeiten - und doch
lagen alle Werte im Vergleich zu herkömmli-
chen Geräten jenseits von Gut und Böse. Mit
den gewohnten Mess- und Hörkategorien
kam man eben einfach nicht weiter: Rau-
schen, Verzerrungen, Frequenzgangfehler etc.
- das waren keine entscheidenden Kriterien
mehr. Das Gehör musste sich von solchen
Denkmustern befreien, bevor es neue, andere
Unterschiede
zwischen
den
CD-Playern
wahrnehmen konnte.
Im Juli 1983 testen wir das legendärste Cas-
settendeck aller Zeiten: Nakamichis Dragon.
CD-Player werden unterdessen zusehends
preiswerter: Im August ‘84 haben wir schon
Geräte für 1000 Mark im Test. Und aus den
Vertikalspielern der ersten Generation, die
die CD in einer transparenten Klappe wie bei
Cassettendecks aufnahmen, wurden immer
mehr „Schublader“, wie wir sie heute kennen.
STEREO rezensiert jetzt auch die ersten au-
diophilen CDs von MFSL: Die High End-Ge-
meinde beginnt, die Silberscheibe in ihr Herz
zu schließen.
Es tut sich was in Sachen UKW-Empfang:
Immer mehr Haushalte sind ans Breitband-
kabel angeschlossen, und im Oktober 1984
HANS-JOACHIM KAMP.
LEITER OES UNTER NEHME NS BEREICH ES
CONSUMER ELECTRONICS UNO
GE-
SCHÄFTSFÜHRER PHILIPS GMBH:
Den Siegeszug der Compact Cassette hat STEREO
ebenso engagiert begleitet wie den Aufstieg der CD
bis hin zu ihren bespielbaren Varianten. All diese Phi-
lips-Entwicklungen waren Meilensteile in der HiEi-Geschichte.
Dass das CD-Recording die HiFi-Landschaft revolutionieren würde
und welches Potential weiterhin in der CD - Stichwort SACD -
liegt, haben die STEREO-Spürnasen schon sehr früh erkannt. W ei-
ter so und alles Gute, STEREO!
HINTER ÜEN
KULISSEN.
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... tragen viele gute Geister zum Getingen von
STEREO bei
Eine HiFi-Zeitschrift wird nicht nur von Redakteuren
gemacht, die Geräte hören und darüber schreiben.
Hier ist der Rest der Mannschaft (von oben):
Rolf Höhle
zeichnet für die Messtechnik verant-
wortlich. Sein wichtigstes Werkzeug: Audio-Analy-
ser und HF-Messsender von Rohde & Schwarz sowie
„Melissa" für die Lautsprechermessungen
Joachim Zell
leitet das verlagseigene Fotostudio.
Von Polaroids und Rollfilmen hat er sich längst verab-
schiedet: Die Digitalkamera liefert, im Verbund mit
der aufwändigen Interpolations-Software, gesto-
chen scharfe Bilder auch im Großformat.
Elke Langhoff
zieht sich die Fotos aus dem verlags-
internen Datennetz, baut sie ins Layout ein, lässt Text
drumherum fließen: Die wichtigsten Arbeitsgeräte
der Grafikerin sind ihr Macintosh G4 und die Soft-
ware QuarkXPress.
Jürgen Meier-Vahlkamp.
unser Photoshop-Virtuo-
se, ist für die Bildbearbeitung zuständig. Wenn Sie
sich über manch gelungene Fotomontage in STEREO
freuen, dann war er am Werk.
Manfred Müller
ist Herr über das Testgerätelager.
Riesige Lautsprecherboxen muss er auspacken und
wieder versandfertig machen - und dabei immer mit
highfidelen Samthandschuhen anfassen.
10
30 Jahre STEREO
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